Ab Mitte Dezember verwandelt sich der Kärntner Weissensee, Österreichs höchst gelegener Badesee, zum europäischen Zentrum des Natureislaufs. Auf den spiegelglatten Bahnen gleiten die Genuss-Eisläufer dahin, daneben spielen Eisgolfer ihre Bälle und gehen Eisschnellläufer auf Rekordjagd.
„Zu Kathrein friert der See zu“, lautet eine alte Bauernweisheit, die sich auch heuer bestätigt. Seit dem 25. November (Kathrein) wächst an den Ufern bereits die Eisschicht heran, die den Weissensee ab Mitte Dezember zum Mekka des Natureislaufs in Europa macht. Auf dem spiegelglatten 6,5 km2 großen „Spielplatz der Natur“ geben sich Eisläufer, Eisschnellläufer, Hockeyspieler oder Eisstockschützen ein Stelldichein.
Marathon am Eis: Auf dem idyllischen See, dessen Ostufer sich völlig unverbaut präsentiert, tragen die eislaufsportbegeisterten Niederländer seit Jahren ihre „Alternative holländische 11-Städtetour“ aus. Vom 24. Jänner bis zum 4. Februar 2012 reisen rund 5.000 Niederländer bereits zum 24. Mal an den Weissensee, um über verschiedene Distanzen die Schnellsten auf Kufen zu ermitteln. Königsdisziplin ist der Marathon über 200 km; der Weltrekord – aufgestellt am Weissensee – liegt bei beeindruckenden fünf Stunden und elf Minuten.
Wer es den Profis gleich tun will, kann an den Gäste-Eisschnelllaufrennen teilnehmen, die während der ganzen Saison jeweils am Freitag durchgeführt werden. Da genügen schon 10, 20 oder 50 Kilometer, um eine Urkunde und eine Medaille zu ergattern. Übrigens, Eislaufen und Eisschnelllaufen lassen sich an der Eislaufakademie am Weissensee auch lernen.
Beheizte Umziehhütten für mehr Komfort: Mehr Komfort beim Eislaufen bieten seit heuer beheizte „Umziehhütt'ln“ an den wichtigsten Einstiegsstellen in die bis zu 25 Kilometer langen Rundlaufbahnen. Dort lassen sich bequem im Warmen die Schuhe gegen die Kufen tauschen. Als weiteren Zusatzservice offerieren die Winterspezialisten am Weissensee ihren Urlaubs- wie Tagesgästen das „Naturpark-Eisrucksackl“ um günstige fünf Euro. Im Rucksack lassen sich auch die Winterstiefel verstauen, um sie bereit zu haben, wenn ein „Landgang“ etwa zur Stärkung ansteht.
Sanfte Mobilität: Auf das Auto können Gäste im Naturpark Weissensee ab heuer verzichten. Für Mobilität sorgt der Naturparkbus, der im Stundentakt verkehrt und ein kostenloser Service ist. Zusteigen lässt sich alle 200 bis 300 Meter. Ihren eigenen Pkw parken die Tagesgäste an einem der Parkplätze. Die Kosten dafür belaufen sich auf maximal 4,80 Euro pro Tag, die Verrechnung erfolgt halbstundenweise. Aus den Einnahmen finanziert der Naturpark die Eis- und Loipenpflege sowie den Bus.
Ein Golfplatz ganz in Weiß: Vom 9. bis zum 11. Februar laden weiße Fairways – dazu wird die Schneedecke komprimiert – zum „19. Internationalen Weissensee Eisgolf-Turnier“. Statt der „Greens“ gibt es „Whites“, in die Spieler ihre bunten Bälle einlochen.
Alaskafeeling: Am 14. und am 15. Jänner finden am Weissensee die Österreichischen Meisterschaften im Schlittenhundefahren statt. Zahlreiche Teams haben ihre Teilnahme zugesagt. Hundefans sind da in ihrem Element, wenn sie die gutmütigen Huskys und ihre geschickten Musher bei den Wettläufen beobachten.
Loipenidylle: Zum Gleiten, diesmal über den Schnee, lädt im Naturpark Weissensee ein dichtes Netz von Doppelspur- und Skatingloipen von rund 50 Kilometern. Direkt neben dem See, auf dem die Eisläufer ihre Runden ziehen, geht es idyllisch auf der Seewiesen-Loipe dahin. Wen es beim Langlaufen höher hinauf zieht, der versucht es z. B. mit der zehn Kilometer langen Franz-Josephs-Höhe-Loipe oder macht einen Abstecher zum Tschabitscher auf 1.074 Metern. Ambitionierte Langläufer wählen die Alpl-Loipe auf 1.400 Metern Seehöhe. Darüber hinaus gibt es Wanderloipen, auf denen Hund und Herrl gemeinsam Spaß im Schnee haben können.